Veranstaltung: | Landesmitgliederversammlung Hamburg |
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Tagesordnungspunkt: | 9 Anträge |
Antragsteller*in: | LAG Mobilität und Verkehr (dort beschlossen am: 19.03.2024) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Abstimmung |
Eingereicht: | 22.04.2024, 12:20 |
A16: Neufassung: Mobilitätswende - auf dem Weg zum Hamburg Takt mit mehr ÖPNV-Angebote ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024
Antragstext
Hamburg hat bei dem Ausbau des ÖPNV große Erfolge erzielt. Dies gilt
insbesondere auch für den Busverkehr. Das Jahr 2023 war das Rekordjahr in
Hamburg, was die Zahl an Busfahrgästen betrifft. Nie zuvor waren so vielen
Menschen in Hamburg in Bussen des hvv unterwegs. 2023 waren es insgesamt 321 Mio
Fahrgäste in den Fahrzeugen von Hochbahn und VHH zusammen. Zum Vergleich: Im
Vor-Corona-Jahr 2019 nutzen rund 290 Mio. Hamburger:innen die Bus-Angebote, also
rund 30 Mio weniger/Jahr. Mit mehreren umfangreichen Angebotsoffensiven und dem
Deutschlandticket hat der Senat in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, das
Angebot entsprechend zu erweitern und der gestiegenen Nachfrage nach
öffentlichen Mobilitätsangeboten anzupassen. In diesem Jahr wurde die X46 als
neue Tangente zwischen Harburg und Finkenwerder im Süden etabliert.
Aus der Sicht der Hamburger Grünen soll die Stadt Hamburg den Hamburg-Takt
weiterhin hohe Priorität einräumen. Das bedeutet, dass wir in der zweiten Hälfte
der 20er Jahre auch mehr Geld für den öffentlichen Personennahverkehr für
Angebotserweiterungen zur Verfügung stellen wollen, sodass der vom hvv und den
Verkehrsunternehmen zusammen mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende
erarbeitete Fahrplan für die Angebotsausweitung und Taktverdichtung weiter voran
getrieben werden kann. Dies soll auch unabhängig von der regelmäßigen und
turnusgemäßen Netzüberprüfung geschehen. Deshalb soll aus unserer Sicht ab dem
Jahr 2025 mehr Geld für Taktverdichtungen Angebotserweiterungen bereitgestellt
werden.
Unser Ziel ist es, insbesondere durch Taktverdichtungen, Kapazitätsengpässe zu
vermeiden. Sollte es schon Engpässe auf einzelnen Linien bzw. Korridoren geben,
muss zeitnah, drauf reagiert werden. Dabei wollen wir primär mehr Leistung
bereitstellen. Dennoch ist uns auch bewusst, dass auch das Busnetz ein atmendes
System ist, in dem es stets darum geht, die Leistungen für die Fahrgäste
insgesamt zu maximieren und stadtweit einen engen Takt zu knüpfen. einzelne
Taktreduzierungen dürfen nicht dazu führen, dass es auf diesen Abschnitten es zu
Kapazitätsengpässen kommt.
Begründung
Zum 1. Mai 2023 wurde das Deutschlandticket für derzeitig maximal 49€ eingeführt. Daraufhin haben sich viele Bürger*innen an die Verkehrsunternehmen gewandt und mehr Angebotsausweitungen gefordert. Die Begründung dieser Bürger*innen war, dass es jetzt das Deutschlandticket gibt und die Politik die Mobilitätswende wollen und deshalb auch das Angebot im ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) ausgeweitet werden muss, zumal viele Linien wieder sehr voll sind.
Diese Wahrnehmung vieler Bürger*innen unterstreicht unter anderem auch die Pressemitteilung der BVM vom 26. Januar 2024. Hier heißt es, dass im letztem Jahr 2023 die Fahrgaszahlen im hvv um 15% gegenüber 2022 gestiegen sind. Wie der hvv in einer eigenen Pressemitteilung vom 13. September 2023 veröffentlicht, fuhren im Juli 2023 acht Prozent mehr Fahrgäste mit dem hvv als im Vergleichsmonat des bisherigen Rekordjahres 2019.
Zudem hat die Stadt Hamburg den Bürger*innen versprochen, dass es bis 2030 den Hamburg-Takt geben wird. Dieses Ziel der Freien und Hansestadt Hamburg ist in der „Strategie Mobilitätswende“ (Drucksache 22/13670) auf Seite 29 festgehalten worden.
Dieser Hamburg-Takt besagt, dass an jeder Haltestelle innerhalb von Hamburg alle 5 Minuten ein öffentliches Verkehrsmittel verkehren wird. Deshalb gab es auch bis Dezember 2020 auch schon drei Angebotsoffensiven zu den jeweiligen Fahrplanwechseln im Dezember. Durch die Corona-Pandemie und die dadurch gesunkenen Fahrgastzahlen wurden in den Jahren 2021, 2022 und 2023 zu den jeweiligen Fahrplanwechseln die Angebotsoffensiven ausgesetzt und es gab nur sehr wenige und temporäre Angebotserweiterungen oder Leistung wurde umverteilt.
Deshalb muss wieder mehr Geld von Seiten der Stadt Hamburg in die Hand genommen werden, das für größere Angebotsmaßnahmen zur Verfügung steht.
Unterstützer*innen
- Pia Scherhaufer (KV Hamburg-Bergedorf)